Heiner Knaub war ein sehr vielschichtiger Mensch. Diese Eigenschaft prägt sein Werk und macht es so individuell und interessant.
Heiner Knaub dachte in hohem Maße abstrakt-logisch strukturiert. Sein Flughafen-Entwurf während seines Studiums der Baulehre im Bauhaus in Dessau wird heute noch an vielen Stellen zitiert
Diese Fähigkeit prägt auch einen wesentlichen Teil seiner künstlerischen Arbeit durch die Reduktion des Gesehenen auf die zugrundeliegende Struktur, etwa die „abstrakten Landschaften“, seine Tierbilder und Stillleben.
Gleichzeitig sind viele seiner Bilder aber auch emotional sehr ausdrucksstark,
etwa die ernsten Portraits von vom schweren Leben geprägten Menschen
und die lieblich-fröhlichen Kinderbilder seiner innig geliebten Tochter,
für die er auch ein Steckenpferd anfertigte.
Heiner Knaub suchte neue Erfahrungen.
Nach dem Lehrerseminar in Karlsruhe ging er
an das Bauhaus in Dessau, danach an die Kunstakademie in München, und wurde dann bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht künstlerischer Leiter einer Glasmalerei in Mannheim.
Lange nach dem Krieg entdeckte Heiner Knaub dann für sich die Insel Ischia, die er immer wieder besuchte und dort vieler seiner besten Werke schuf.
Gleichzeitig war Heiner Knaub aber auch in hohem Maße ortsverbunden.
Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft war seine Geburtsstadt Eberbach sein absoluter Lebensmittelpunkt, in der er auch sozial verankert war und einen stabilen Freundeskreis pflegte.
Viele seiner Motive stammten aus Eberbach. Gerade die Fachwerkhäuser waren dazu ja für seine Neigung zu Abstraktion prädestiniert.
Er war für die Stadt auch künstlerisch tätig, so erstellte er etwa das Wandrelief am Gymnasium. Die Stadt ehrt ihn bis heute mit dem „Heiner-Knaub-Weg“, einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus, und dem Heiner-Knaub-Saal in der ehemaligen Stadthallte. Mehrere seiner Bilder werden im Museum Eberbach gezeigt, noch mehr hängen in dem Gebäude der Stadtverwaltung und sind dort öffentlich zugänglich.
Besonders beeindruckend ist, wie gut Heiner Knaub in den letzten beiden Jahrzehnten seines Schaffens die Verbindung seiner unterschiedlichen Eigenschaften in seinem künstlerischen Werk gelingt, vor allem in der Kombination von Abstraktem mit Emotionalem, etwa bei den „Fischern“, Landschaften und den Booten, von den er eine ganz Serie schuf.
Heiner Knaub war sehr interessiert an europäischer und außereuropäischer Kunst, insbesondere aus Afrika und der Sepik, und erwarb im Lauf der Zeit eine beeindruckende Anzahl von Kunstbüchern. Aber bezüglich seiner eigenen Werke ruhte er in sich selbst, er war für sich sein eigener Maßstab und malte, was er für richtig hielt, und nicht für den Geschmack von Kritikern oder potenzieller Käufer. Dies führt dazu, dass er außerhalb seiner engeren Umgebung relativ unbekannt blieb. Nur eine Galerie, Egon Hassbecker (zunächst in Eberbach, später Heidelberg) kümmerte sich um die Ausstellung und den Verkauf seiner Werke, dies allerdings mit hohem Engagement und gutem Erfolg. Heute finden die Werke von Heiner Knaub ein zunehmendes Interesse, wie etwa die erfolgreiche Ausstellung im Haus Cajeth in Heidelberg zeigte.
Weitere Information zu Heiner Knaub finden sich im Lebenslauf, der wesentlich auf den umfangreichen Arbeiten von Herrn Raimund Klingbeil zur Dokumentation des Lebens und Wirkens von Heiner Knaub basiert, und im Eröffnungsvortrag von Frau Barbara Schulz anlässlich der Ausstellung im Haus Cajeth.
Nähere Angaben finden sich unter Wikipedia und im Internet auch an vielen anderen Stellen.
Er wird auch in mehreren Büchern erwähnt.
E-mail: heinerknaubnachlass@web.de
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