Lebenslauf 

Heiner Knaub

Werden und Wirken

Heiner Knaub (Taufname Heinrich) wurde am 26.1.1904 
im Alten Badhaus in Eberbach (Altstadt) 
als Sohn des Schreinermeisters Ludwig Knaub (1864-1947) 
und seiner Ehefrau Sofie Knaub geb. Henrich (1867-1949) geboren; 
er hatte keine Geschwister, 

 

Nach der Schulzeit besuchte Heiner Knaub zunächst das Lehrerseminar in Karlsruhe [1924–1927] 
und arbeitete auch als Schulgehilfe bzw. Hilfslehrer an der Volksschule in Rockenau. 
Er schwankte lange, ob er Musiker werden – er war in den zwanziger Jahren der führende Geiger 
im damaligen Eberbacher Orchesterverein – oder sich der bildenden Kunst zuwenden sollte. 
Die Frage wurde zugunsten der letzteren entschieden, als er 1928 eine Ausbildungsstelle am Bauhaus in Dessau erhielt.
Zu seinen Lehrern zählten u. a. Paul Klee und W. Kandinsky. Die Maximen des Bauhauses, handwerkliches Können, 
strenge Linienführung und Konzentration auf das Wesentliche wurden für H. Knaub richtungsweisend.  
Sein Studium am Bauhaus schloss er 1931 ab (Diplom Nr. 44). 

Nachdem er noch zwei Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert hatte [1931–1933], 
wurde er künstlerischer Leiter der „Kunstanstalt für Glasmalerei“ von Erwin Drinneberg 
in Mannheim-Lindenhof und arbeitete auch als freischaffender Künstler. 
1937 heiratete er die Sängerin Hela Wette aus Mannheim.

Seine künstlerische Laufbahn wurde durch den 2. Weltkrieg jäh unterbrochen. 
Erst 1947 kam Heiner Knaub aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Eberbach zurück, 
sein Atelier in Mannheim war einem Bombenangriff zum Opfer gefallen. 
Auch seine Frau Hela war in dieser Zeit verstorben.

Heiner Knaub lebte in Eberbach zunächst als freischaffender Künstler, der Neuaufbau der Existenz war schwierig. 
1948 heiratete er die Lehrerin Elisabeth Stiefenhofer (1915-1995), die ihren Sohn Heinz Stiefenhofer 
aus ihrer ersten Ehe mitbrachte. 1952 wurde die Tochter Ricarda geboren. 

Ab 1952 arbeitete Heiner Knaub neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Fachlehrer an der Gewerbeschule II in Heidelberg (heute: Johannes Gutenberg-Schule. Die Eindrücke mehrerer Studienreisen nach Italien wurden in zahlreichen Aquarellen und Zeichnungen festgehalten. Seine letzte große Reise führte ihn 1975 nach Paris.

Heiner Knaub setzte sich engagiert für städtebauliche Belange seiner Heimatstadt ein und unterstützte 
diese auch künstlerisch, etwa mit dem Metall-Relief im Treppenhaus des Gymnasiums und der Pferdegruppe als Wandgestaltung im Eberbacher Krankenhaus. Auch als Graphiker wirkte er für die Stadt Eberbach. 
1972 gab es eine Ausstellung seiner Werke in der Galerie der (Hinter-)Hofbuchhandlung in Eberbach.

Seine wichtigsten Freunde in Eberbach waren u.a. Rolf und Renate Greif (1918-1965, Photograph), 
Max Fedor Grißtede (1903-1987, Mitinhaber der Ankerlichtspiele), sein Cousin Rudolf Krauth(1923-2001, Berufsoffizier) 
sowie Heinz Platt (1921-2019, Inhaber der Friedrich Platt GmbH). Die Eberbacher Künstlerin Hanna Breidinger-Spohr (1922-2000) schrieb über Heiner Knaub „Ihm verdanke ich die bestmögliche, behutsame Hinführung zu einer neuen Weltanschauung. Er gab mir Literatur, kritisierte auch freundschaftlich meine Versuche der Befreiung von der herkömmlichen Sehweise. Anfangs haben wir uns scharf gestritten. Heute weiß ich, dass ich ihm viel verdanke“.

Heiner Knaub verstarb am 29.12.1975 in Eberbach.

Nach seinem Tod wurde von der Stadt Eberbach eine Gendenktafel an seinem Geburtshaus angebracht 
und eine Straße nach ihm benannt („Heiner-Knaub-Weg“). 1981 überließ die Witwe Elisabeth Knaub 16 Werke ihres verstorbenen Mannes der Stadt Eberbach für die Ausstattung des „Heiner-Knaub-Saals“, diese werden aktuell im 
3. Obergeschoß des Rathauses präsentiert. 

Werke von Heiner Knaub wurden 1977 im Rahmen einer Ausstellung Eberbacher Künstler gezeigt. 
1978 erstellte die Galerie Hassbecker eine Grafikkassette mit 12 Reproduktionen seiner Werke. 
1985 gab es eine Retrospektive im Kurzentrum Eberbach mit ca. 80 Exponaten, 
vom 8.11.2019 – 7.3.2020 eine große Ausstellung im Museum Cajeth in Heidelberg.