Liebe Gäste,

Sie werden noch nie erlebt haben, dass ein und dieselbe Person erst einmal eine
Begrüßung vornimmt, und sich dann – nach Kulturamtschefin, Historiker und
Klaviermusik – ein zweites Mal ans Pult drängt, um wiederum die Stimme zu
erheben, zumal diese Person – ich spreche von mir – leicht irritierbar ist in ihrem
Rednerinnen-Selbstverständnis.

Meine Favoritin für die Heiner Knaub-Rede, heute Abend, war Fr. Dr. Barbara
Riederer aus Eberbach. 1986 hat sie einen exzellenten Aufsatz über Heiner Knaub im
Eberbacher Geschichtsblatt veröffentlicht. Als ich sie fragte, ob sie sich vorstellen
könnte, über Heiner Knaub zu uns zu sprechen, lachte sie mich aus. Ein Text, den sie
vor 33 Jahren geschrieben habe, hätte heute keinerlei Charme mehr für sie. „Sie
können aber gern daraus schöpfen.“


Konservativ und rückwärtsgewandt wie ich bin, betrachte ich diese Ausstellung als
meine Hommage an Eberbach, an Egon Hassbecker und Heiner Knaub. 46 Jahre lang
habe ich darauf hin gearbeitet.
Vor 47 Jahren nämlich hat Egon Hassbecker die 1. Heiner Knaub Einzelausstellung in
seiner Galerie in Eberbach gezeigt, und bis zu unserem Umzug nach HD verging
nahezu kein Jahr, in dem er Knaub‘s Bilder nicht in weiteren Ausstellungen, die Titel
trugen wie: „Künstler malen unsere Stadt“ oder: „Der Odenwald in der Sicht
zeitgenössischer Maler“, präsentiert hat.

Ein guter Kunde von uns war damals Prokurist bei den Vereinigten Offsetdruckereien
MA- HD und wollte Kunstwerke in hochwertigen Drucken reproduzieren. Egon
Hassbecker war entschieden, Heiner Knaub dorthin zu lancieren, schrieb einen Text
zu Heiner Knaub und wir ließen Kassetten für jeweils 12 Drucke von einem
Buchbinder anfertigen.
Die Bildauswahl dazu führte uns nach Nürnberg, an den Obstmarkt, da die Witwe
von Heiner Knaub nach seinem Tod in ihre alte Heimat zurückgekehrt war.

Knaub hat ein Werk von etwa 1000 Arbeiten hinterlassen, und so habe ich im
Sommer 1978 seinen Nachlass zum 1. Mal mit ansehen dürfen, - im zweiten Glied
stehend, hinter Frau Knaub und den Herren, von dort aus aber genauso staunend,
genauso berührt, wie ich es heute noch bin von der Wirkung der Bilder auf mich.

Im August 2019, gut 40 Jahre später, wurde ich von Frau Wottawa und ihrem Mann
in Bochum empfangen. Zusammen haben wir dort wieder den Nachlass gesichtet und
haben ausgewählt, und ich bin etlichen Bildern wieder begegnet, für die ich einstens
Passepartouts geschnitten hatte. Es ist mir nun eine große Ehre und Freude, Ihnen 60
Werke von Heiner Knaub zeigen zu dürfen, darunter das Selbstportrait von 1924,
welches Sie im Treppenhaus empfangen hat, darunter auch das Bildnis der Tochter
Ricarda, der heutigen Frau Wottawa, als Kind Blockflöte spielend.

Im Jahr des Selbstportraits ging Heiner Knaub im Alter von 20 Jahren nach
Karlsruhe, an die Lehrerbildungsanstalt. Und ich greife im folgenden – mit der
großzügigen Erlaubnis von Frau Dr. Riederer – immer wieder auf ihren Text im
Geschichtsblatt zurück.
Sie schreibt: „Das damalige Karlsruhe konnte einem Kunstinteressierten durchaus
Anregungen bieten. An der Akademie waren immerhin so bedeutende Maler wie Karl
Hubbuch, Wilhelm Schnarrenberger und Georg Scholz verpflichtet.

4 Jahre später trat Knaub dann als Schüler in das Bauhaus Dessau ein. Als er es 6
Semester später verließ er, war sein Studiengang in seinem Diplom festgehalten:

1. Semester bei Wassily Kandinsky:,
abstrakte Formelemente und analytisches Zeichnen
bei Oskar Schlemmer: Aktzeichnen

2. Semester bei Paul Klee: Primäre Gestaltung der Fläche.

Das
3. Semester - war ein „praktisches Außensemester“ und bedeutete: Mauern, und
Zimmern bei einem Fabrikneubau
Seine Lehrer sahen, dass Heiner Knaub außerordentliche Begabungen mitbrachte
und so wurde er zum

4. Semester – in die sog. Baulehre aufgenommen.
Er erhielt Unterricht in Statik, Festigkeitslehre, Eisenbeton, Höherer
Mathematik, Baukonstruktion, Heizung, Lüftung, Elektroinstallation,
Betriebslehre und Finanzierung sowie Durchführung moderner
Wohnbauvorhaben, dazu Psychologie bei Karlfried Graf Dürkheim

Walter Gropius hatte formuliert: „die wichtigste, letzte Zone der Lehre am Bauhaus
bildet die Baulehre: Dorthin zugelassen werden nur die begabtesten Gesellen, die
befähigt sind, aus eigenem schöpferischen Vermögen handwerkliche und formale
Probleme auszuprobieren und zu entwickeln. Sie haben Zutritt zum Entwurfsatelier
sowie zu allen Werkstätten des Bauhauses, um sich auch andere Handwerke aneignen
zu können. Nach Maßgabe vorhandener Aufträge werden sie zur formalen und
handwerklichen Mitarbeit an praktischen Bauaufgaben herangezogen.“

Und Heiner Knaub wurde als Student Mitarbeiter von Ludwig Hilberseimer, Hannes
Meyer sowie Mies van der Rohe, den beiden Chefs zu seiner Zeit, und machte,
angeleitet und korrigiert von den Herren, Entwürfe für

  1. ein Schulprojekt in Dessau-Törten
  2. das Projekt einer Siedlung mit gemischter Bebauung für Berlin-City
  3. ein Arbeiter-Einfamilienhaus
  4. den 1. Wettbewerb der Reichsforschungsgesellschaft Kleinstwohnungsprototypen“
  5. den 2. Wettbewerb der Reichsforschungsgesellschaft „Kleinstwohnungen im
    treppenlosen Haus“
  6. Vorstudien zu einem Hotelbau im Schwarzwald
  7. die Bundesschule des Allg. Dt. Gewerkschaftsbundes in Bernau
  8. das Hauptgebäude eines Flughafens in Dessau, unter Zugrundelegung des
    Schinkelwettbewerbs1932
  9. Er führte eine Gartenanalyse durch und schrieb einen Aufsatz zum Thema: „Der
    Garten als Erweiterung des Lebensraumes“
  10. Er nahm teil an einem Gastkurs des Architekten Richard Neutra aus Los Angeles,
    für den er Studien anfertigte für: „ Ein Ukrainisches Staatstheater in Charkow“.
    11. und er entwarf einen Plan für die „Wochenendkolonie Wassersport-Verein Klein-
    Köris“, die Sensation hier in unserer Ausstellung, 1930 von Heiner Knaub ersonnen,
    gezeichnet und geklebt mit konkreten Angaben für die Standorte von Buche, Platane,
    Linde, Robinie, Holunder, Haselnuss, Jasmin, Flieder und Rhabarber.

Heiner Knaub übersetzt den projektierten Raum von Klein-Köries auf die Fläche des
Kartons, während er nach der Rückkehr aus Dessau, München, Mannheim, Russland
und Rumänien später in seinen Eberbach-Bildern – ich möchte sagen:
„Heimatbildern“ - dem Umfeld eine gesteigerte Raumtiefe verlieh. Klein Köries im
originalen Entwurf von Heiner Knaub zeigen zu dürfen, beglückt mich besonders als
Leserin von Theodor Fontane, der es in seinen „Wanderungen durch die Mark
Brandenburg“ an einem frühen Abend, in der Dämmerung, erreicht, und dem bewusst
war, dass Friedrich der Große dort gejagt hat, kanalisiert und kultiviert hat.
Ich danke Frau und Herrn Wottawa, dass sie uns ermöglicht haben, dieses kostbare
Stück bei uns zu zeigen.

Nachdem Heiner Knaub die Bauhausschule in Dessau absolviert hatte, hat er 4
Semester lang an der Kunstakademie in München studiert, dabei auch bei Max
Doerner, dessen Standardwerk „Malmaterial und seine Verwendung im Bilde“, wir
noch in den 70er Jahren in der Buchhandlung gut verkauft haben. Heiner Knaub
wurde künstlerischer Leiter der Drinnebergschen Glaswerkstatt in Mannheim, malte
dabei auch als freischaffender Künstler im eigenen Atelier, heiratete eine Sängerin,
eine entfernt Verwandte von Engelberg Humperdinck, und unterhielt
freundschaftliche Kontakte zu Walter Passarge, dem Direktor der Kunsthalle
Mannheim. Gleich zu Anfang des Krieges, jedoch, wurde er eingezogen und als
Soldat nach Russland verbracht, später nach Rumänien. In der Etappe malte er in
jedem freien Augenblick und schickte die Arbeiten, oft gemalt mit Farben, die er aus
Erden und Steinen selbst hergestellt hatte, an seine Frau.

Noch im Feld erfuhr er, dass sie in Mannheim verstorben war, dass sein Atelier
mitsamt seinem künstlerischen Werk in Schutt und Asche gebombt worden war.
Er erlebte Greuel und Verheerungen an der Ostfront, Hunger in der
Kriegsgefangenschaft und kam schwerkrank nach Eberbach zurück.

Im Elternhaus in der Odenwaldstraße hat die Mutter ihn dann hingebungsvoll
gepflegt. Als kleines Kind hatte er ihr beim Leeren des Papierkorbs zugesehen und
dabei erste Pappstücke und Papierfetzen entdeckt, die er für sich heraus klaubte und
auf die er zeichnete und malte. Er war Maler von Kindesbeinen an, wie Egon Schiele
und Pablo Picasso.
Die Mutter hatte das Alpenveilchen auf die Fensterbank gestellt, die Calla, die
Amaryllis und er griff zu Pinsel und Farbe und malte sie. Er sah vom Fenster aus auf
die Kirche St. Johannes Nepomuk und auf die Tauben, die auf den Dachrinnen hin
und her spazierten, - und malte sie. 4 Taubenbilder sehen Sie im hinteren Raum.
Eines schöner als das andere. Und er malte den Pfarrhof, den Pulverturm, die
Staufische Burg, die Alte Brücke über den Neckar, und immer wieder den Fluss, die
Berge, die Täler, mit für mich: suggestiver Raumtiefe.

Barbara Riederer fasst zusammen: „Knaub stellte bevorzugt das naheliegende dar –
Landschaft, die er kannte, Blumen. Er malte seine Motive in dieser Zeit in einfachen,
fest umrissenen Formen, wie jemand, der sich seines Gegenstandes versichern will …
.Seine Landschaften legte er tiefenräumlich an.“
Ludwig Hilberseimer hatte statuiert: „Architektur ist Raumschöpfung.“
Bei „Neckartal“ (1947) z. B.,( das Bild hängt am Fenster im Treppenaufgang und ist
auch abgebildet im Geschichtsblatt), sind Fluss und Hügel scharf konturiert, ebenso
die Bäume im Vordergrund, die den Blick zunächst aufhalten, um ihn dann umso
nachdrücklicher in die Landschaft zu führen.“

„Bereits in den 50er Jahren“, fährt Barbara Riederer fort, löste sich Knaub von
diesem gegenstandsbezogenen Stil. Formale Aspekte gewannen Vorrang, und damit
die Lehren vom Bauhaus. Kandinski hatte das „AUFBAUEN DES
KONSTRUKTIVEN NETZES und die ÜBERSETZUNG DES GEGENSTANDES
IN KONSTRUKTIVE SPANNUNGEN“, gefordert. […] Der Maler solle das Motiv
nicht mehr in seiner äußeren Erscheinung wiedergeben, sondern vereinfachen und die
Strukturen sichtbar machen, aus denen er baut. Das KONSTRUKTIVE NETZ
überlagert dabei das Motiv. Die Tiefe des Raumes wird Fläche.“

Egon Hassbecker schrieb 2005: „In der Kleinstadt Eberbach, deren Bürger sich in
ihren Kunstanschauungen damals, Anfang der 70ger Jahre, noch gern an den
naturalistischen Vorstellungen des 19. Jh. orientierten, leistete Heiner Knaub mit
seinen Bildern Pionierarbeit auf dem Weg zur Abstraktion. Die Anerkennung, die er
bei vielen Bürgern des Städtchens genoss, half mir bei meiner Arbeit mit dem Ziel,
die Augen der Betrachter für zeitgenössische Kunst zu öffnen.“
Mit zunehmender Genesung übernahm Heiner Knaub Aufgaben in Eberbach, die sich
von journalistischer und graphischer Tätigkeit bis zum Ausgestalten von Wagen für
den Faschingsumzug erstreckten. In Leserbriefen setzte er sich engagiert für
städtebauliche Belange seiner Heimatstadt ein. Für das Eberbacher Krankenhaus
schuf er eine Wandplastik, ebenso für das Hohenstauffen-Gymnasium. Er richtete die
Innendekoration ein für das Kino seines Freundes Fedor Grisstede in der
Bussemergasse, er gestaltete sowohl D-C-Fix Beklebungen als auch ein Mosaik im
Wohnhaus des Freundes Rolf Greif.

Als seine Tochter – er hatte wieder geheiratet – geboren wurde, nahm er eine Stelle
als Lehrer an der Gewerbeschule II in Heidelberg an. Er unterrichtete künftige
Schaufenstergestalter nach den Vorgaben, die er von Josef Albers in Dessau am
Bauhaus in Erinnerung hatte.
Zu seinem eigenen Erstaunen entwickelte er sich zu einem begeisterten Lehrer, der
vielen seiner Schüler unvergesslich geblieben ist. „Die Malerei“ – so Barbara
Riederer –„ übte er neben seinem neuen Beruf – abseits einer größeren Öffentlichkeit
aus.“
Als Künstler war er nach dem Krieg zurückhaltend geworden und machte nicht viel
Aufhebens von seinen Bildern. Dabei malte er in jeder freien Minute in dem kleinen
Atelier, das er im Garten hinter dem Haus für sich gebaut hatte. Fast besessen
wiederholte er ein und dieselben Motive (Bärenklau, Bäume, Tauben, Boote), bis er
sie immer mehr vereinfacht, reduziert hatte, auf Grundlinien zurückgeführt.

Heinz Fuchs, Direktor der Kunsthalle Mannheim in den 70er Jahren, mit dem Egon
Hassbecker sich über Heiner Knaub verständigte, hat ihn gut gekannt und hat ihn
wegen seiner selbstkritischen Haltung sehr geschätzt. Fuchs wusste von guten
Kontakten, die Heiner Knaub in den 60er Jahren zu der damals recht aktiven
Pfälzischen Sezession hatte und Malern wie Rolf Müller-Landau, Werner Gilles und
Eduard Bargheer.

Bargheer hatte er kennengelernt, weil er eine gewisse Griechenlandsehnsucht gehegt
hatte und Rolf Greif, der Ischia wegen der heißen Thermen besuchte, ihm zu einer
Reise dorthin geraten hatte, die alte Ansicht anführend, dass gleich hinter Rom
Griechenland beginnt. Der Geschichtsschreiber Livius überliefert, dass die aus
Griechenland kommenden Euböer, ehe sie wagten, sich auf dem Festland,
niederzulassen, die Insel Ischia in Besitz genommen hatten. Ischia wäre somit die
älteste griechische Niederlassung in Italien. Dort lebte seit 1939 Eduard
Bargheer, der sich in seiner Malerei ganz und gar der Insel verschrieben hatte. Er
ermutigte Heiner Knaub, die Skizzen, die er dort gemacht und wie in ein Tagebuch
eingetragen hatte, zu Hause in Eberbach auf seine Weise auszuarbeiten.

Barbara Riederer weißt darauf hin, dass Heiner Knaub sich dabei an Paul Klee
erinnert haben mag, der alle bildnerischen Mittel als Wachstumskraft ansah, die sich
erweitern konnte, der sich immer neue Aussagen ablocken ließen. Sowohl Paul Klee
wie Heiner Knaub ließen sich beim Malen von der „Zwiesprache mit dem
natürlichen Gegenstand“ leiten.

Der Augsburger Architekt Rumstadt hat mir berichtet, dass ihm sein Vater, der
Eberbacher Architekt Rumstadt, - dem Heiner Knaub seine Bauhaus Diplomarbeit
vermacht hat – erzählt hat, dass Knaub mehrere Flachdachhäuser für Eberbach
entworfen habe.
„Glatzkopfhäuser“ hätten die Eberbacher sie genannt und sie seien dann
architektonisch überformt worden.

Als ich in einem Prestel-Führeer zu Italien von Eckhart Peterich vom mittelmeerischen
Inselbaustil auf Ischia las, der Häuser schafft, „die wie Würfel wirken, Häuser
mit flachen Dächern, weiße Kuben“, fragte ich mich, ob Heiner Knaub sie vielleicht
als „bauhausartig“ erlebt haben könnte, ob sie vielleicht seine in Dessau erworbene
Vision von Häusern repräsentierten, die er hier unter blauem Himmel, am blauen
Meer, in mildem Klima, realisiert sah und die ihm so behagten, dass er das
„Castiglione“ gern gekauft und selber bezogen hätte, das „Castiglione“, das er auf
Ischia in skizzenhafter Form aufgenommen und das er in der Odenwaldstraße in
Eberbach mit Temperafarben auf Papier festhielt. Malerei also als Synthese seines
Erlebens von Eberbach, Dessau UND Ischia.

Hannes Meier hatte Heiner Knaub einstens mit nach Russland nehmen wollen, Mies
van der Rohe hätte ihn gerne als Mitarbeiter bei sich in Berlin gesehen, Heiner Knaub
aber hing an Eberbach und hat den größten Teil seines Lebens dort verbracht. In den
1950ger Jahren war er in Eberbach, so hat mir Thomas Dilo gesagt, ein hoch
angesehener Mann, eine Institution, eine Künstlerpersönlichkeit, die französisches
Flair umgab. - - - Fedor Grisstede bezeichnete ihn mir gegenüber als gemütsam,
hochintelligent, sehr belesen, sehr kommunikativ, als einen Mann, der für alle Dinge
des Lebens eine richtige Antwort wusste. Ich selber habe ihn als Begleiterin von Egon
Hassbecker in seinem Haus als freundlichen, offenen, herzlich wohlwollenden Mann
erlebt, der seine Worte präzise zu setzen wusste und Grenzen zog in der sehr
bescheidenen, sehr zurückhaltenden Einschätzung seines künstlerischen Werkes.
Dabei war er im geschäftlichen Umgang mit uns sehr konziliant und großzügig.

In der Öffentlichkeit, mit seinem grünen Lodenmantel, dem Einkaufskorb über dem
Arm, dem wehenden, üppigen Haupthaar, großgewachsen, schlank, mit gut
geschnittenem Gesicht, wachen Augen, raschem, ausgreifendem Schritt und
aufrechter Haltung, war er eine stattliche Erscheinung, ein attraktiver Mann, dem
man gern noch Weilchen nachsann, wenn man ihm begegnet war.

Als Begleittexte zu unserer Ausstellung empfehle ich:

  1. Das Eberbacher Geschichtsblatt Nr. 86,
  2. die Lebenserinnerungen von Egon Hassbecker mit der farbigen Abb. der
    flötespielenden Tochter und
  3. das Standardwerk „Bauhaus“ von Magdalena Droste, in dem Sie auf Seite 405
    auf Heiner Knaub und den Plan für Klein Köries hingewiesen werden.